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Die Geschichte von SLAC

SLAC ist ein deutscher Verein mit Sitz in Dinklage, der eng mit seiner ugandischen Partnerorganisation zusammenarbeitet, welche 2019 von William Prosper gegründet wurde.


Die Region ist hauptsächlich von Subsistenzfarmer*innen bevölkert und von extremer Armut geprägt. Diese Armut, die zwar in den letzten zwanzig Jahren erfolgreich reduziert wurde, bestimmt dennoch weiterhin das Leben der meisten Ansässigen. Mit der Armut einher gehen Herausforderungen wie Unterernährung, unzureichende Bildung und eine dementsprechend hohe Arbeitslosigkeitsrate, die wiederum häusliche Gewalt begünstigt.

Frauen, die gemeinsam mit ihren Kindern in der Regel den Großteil der Arbeit auf der Farm sowie im Haushalt übernehmen, leiden besonders unter diesen Bedingungen. Das Patriarchat ist in der Region nach wie vor stark, sodass die Leistungen der Frauen von Ehemännern, Vätern und Brüdern oft heruntergespielt und als selbstverständlich dargestellt werden.

Die erwirtschafteten Güter werden dann trotz der ungleichen Arbeitsteilung alleinig dem Mann zugesprochen, der nach eigenen Bedürfnissen über sie verfügen darf. So werden die Frauen in einer Abhängigkeitsbeziehung gehalten, aus der sie sich aus eigenem Antrieb nur selten befreien können.

Die Genderdisbalance in Uganda wird zusätzlich durch Polygamie verstärkt, also durch die Heirat eines Mannes mit mehreren Frauen. In Uganda ist diese gesellschaftlich hoch angesehen, sodass viele Männer entweder mehrfach verheiratet sind oder mit verschiedenen Frauen Kinder haben.

Dies führt dazu, dass in Westuganda jedes vierte Kind ohne seinen Vater aufwächst. Der finanzielle und emotionale Druck, der auf der alleinerziehenden Mutter lastet, wird hierdurch um ein Vielfaches erhöht und treibt viele Frauen noch weiter in die Armut.

Oft können die betroffenen Frauen auch nicht auf den Rückhalt ihrer Geburtsfamilien setzen, da diese das Scheitern der Ehe in der Regel auf die unzureichende Erfüllung der ehelichen Pflichten durch die Ehefrau zurückführen und sie aus diesem Grund verstoßen.

William, der selbst als Kind einer alleinerziehenden Mutter aufwuchs und ihre Herausforderungen täglich miterlebte, machte es sich zur Aufgabe, die genderbasierte Diskriminierung zu bekämpfen und Frauen und benachteiligte Jugendliche mit seiner Organisation zu unterstützen. Sein Ansatz besteht darin, die Betroffenen zu emanzipieren und mit denjenigen Fähigkeiten und dem Wissen auszustatten, dass ihnen Wege in die Selbstständigkeit ermöglicht.

Um tatsächlich unabhängig zu werden, sind allerdings nicht nur Berufsausbildungen notwendig, sondern vor allem die Emanzipation der Frauen aus ihrer oft empfundenen Minderwertigkeit heraus. Nur so werden die benachteiligten Gesellschaftsgruppen tatsächlich ermächtigt, ihren eigenen Lebensunterhalt zu verdienen und so unabhängig von ihren Familien ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Sehen Sie in unseren Projekten, wie wir Frauen dabei helfen, ihr Leben zu verändern.

Die Gründer*innen

WILLIAM PROSPER

Mein Name ist William, und ich bin das neunte von 25 Kindern einer polygamen Familie. Aus finanziellen Gründen wurde ich erst mit zehn Jahren eingeschult und geriet in Schwierigkeiten, nachdem ich meiner Mutter bei ihrer Flucht vor ihrem schwer gewalttätigen Mann, meinem Vater half. Wir flohen in das Haus ihrer Mutter. Dies veranlasste meinen Vater dazu, uns vollständig zu verleugnen und sich auch um keinerlei unserer Grundbedürfnisse, meine Schulbildung eingeschlossen, mehr zu kümmern.

Die Situation meiner Mutter stellte in unserer ländlichen Gemeinde keine Ausnahme, sondern die Regel dar. Für mich wurde unsere Flucht vor meinem Vater zu dem Wendepunkt, an dem ich begann, die Ausmaße der Diskriminierung von Frauen zu begreifen. Seitdem suche ich nach Wegen, Frauen konkret zu empowern und ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Mit 36 Jahren und meiner Biographie, die von extremer Armut geprägt ist, inspiriere ich nun meine Mitmenschen in ähnlichen Situationen wie damals meine Mutter, sich ihren Herausforderungen zu stellen. Meine Geschichte ermutigt die Menschen, nicht aufzugeben, sondern sich trotz aller Widrigkeiten hohe Ziele zu stecken.
Seitdem ich 2015 meinen Bachelor-Abschluss in berufsbildenden Studien mit Pädagogik gemacht habe, arbeite ich als Landwirtschaftslehrer in einem Mädchengymnasium. Ich möchte meine Fähigkeiten und mein Wissen jedoch nutzen, um meiner Gemeinde zuhause direkt zu helfen und so die Menschen, mit denen ich aufgewachsen bin und die nicht so viel Glück hatten wie ich, zu stärken und zu fördern. So gründete ich in Uganda die Community based Orgaization „Steam the Light for African Communities“ (SLAC) unter dem Motto "Wenn du die Art und Weise änderst, wie du die Dinge betrachtest, ändern sich auch die Dinge, die du betrachtest". Heute bin ich zusätzlich zweiter Vorsitzender des Partnervereins SLAC in Deutschland. Hier in Uganda vertrete ich SLAC nach außen, koordiniere unser ugandisches Team, und führe einen Großteil der Trainings mit den Ortsansässigen durch.


Hannah Bruckmann

Ich bin Hannah und studiere Ethnologie in Hamburg. Aufgewachsen bin ich mit meinen vier Schwestern und mit beiden Elternteilen in einer Kleinstadt in Niedersachsen, bis ich dort 2019 mein Abitur abschloss. Im gleichen Jahr habe ich Uganda dann im Rahmen eines Freiwilligendienstes das erste Mal besucht und bin anschließend im Herbst 2022 für ein weiteres Jahr zurückgekehrt. Bestürzt stellte ich bei meiner Ankunft fest, dass innerhalb weniger Jahre große Teile des Regenwaldes abgeholzt wurden und die Natur, die vorher so farbenfroh und lebendig war, still geworden war.

Zusammen mit William, den ich im Rahmen meines Freiwilligendienstes kennenlernte, beschloss ich daher, aktiv zu werden und das Projekt SLAC for Eden ins Leben zu rufen. Aus dem ursprünglichen Aufforstungsprojekt wuchs schließlich ein weitaus umfassenderes Entwicklungsprojekt, bei dem mir vor allem mein breites, fundiertes Wissen in kulturrelativistischen Ansätzen zur Armutsreduktion und Ethik aus meinem Studium half.

Wie alle anderen Mitglieder arbeite auch ich ausschließlich ehrenamtlich.



Jonathan Hege

Ich bin Jonathan und ich bin in Deutschland in einer 4-köpfigen Familie aufgewachsen. Wie in Deutschland üblich, wurde ich mit 6 Jahren eingeschult. Das kostenlose deutsche Schulsystem habe ich gradlinig bis zum Abitur durchlaufen. Für Klassenfahrten, außerschulisches Engagement, Mitgliedschaft in Vereinen und ähnliches war genug Geld da. Nach dem Abitur habe ich Physik in Halle und Heidelberg studiert mit Auslandsaufenthalten in Shanghai und Montreal. Während meines Studiums wurde ich durch ein Stipendium des evangelischen Studienwerks gefördert. Heute arbeite ich als Unternehmensberater und engagiere mich bei SLAC als Schatzmeister.

In Uganda liegt das BIP pro Kopf (laut Weltbank 2021) bei 883 USD/Jahr; das sind 2,41 USD/Tag. BIP pro Kopf ist nicht gleich Einkommen und Einkommen ist ungleich verteilt. Absolute Armut beginnt unter 1,90USD/Tag. Folglich sind die meisten Menschen im ländlichen Uganda von absoluter Armut betroffen. Zum Vergleich: in Deutschland liegt das BIP pro Kopf (laut Weltbank in 2021) bei 51.204 USD/Jahr also 140 USD/Tag. Wir können es uns leisten, in Uganda zu helfen.

Mit SLAC for Eden trägt SLAC dazu bei CO2 zu binden und den Klimawandel abzuschwächen, also zur Lösung eines Problems, das wir Deutschen mitverursacht haben. Ich denke, dass wir dafür Verantwortung übernehmen sollten. Deswegen engagiere ich mich hier… was machst du? Wir freuen uns über deine Kontaktaufnahme oder Spende.


The Team

Mrs. Alitegeka Kasfa

Leiterin der Abteilung für Geschlechterfragen

Sie verfügt über einen Bachelor-Abschluss in ländlicher Entwicklung, ein Zertifikat in nachhaltiger Landwirtschaft und ein Zertifikat in ländlichem Unternehmertum und Unternehmensführung.
Als außergewöhnlich informierte und selbstbewusste Frau leitet sie die Geschlechterabteilung der Organisation und hilft SLAC, langanhaltende Vertrauensbeziehungen mit den besonders vulnerablen Frauen n der Gemeinde aufzubauen.

Mrs. Asiimwe Mary

Leiterin des öffentlichen Gesundheitswesens

Sie verfügt über ein Diplom in öffentlicher Gesundheitspflege und ein Zertifikat in Ernährung. Sie ist sehr kompetent in gesundheitsorientierten Diensten und führt seit über 13 Jahren eine Vielzahl von Gesundheitsaktivitäten wie Sensibilisierung, Radio-Talkshows und Bildungseinsätze in ländlichen Regionen durch. Mit ihrer Expertise und ihren Führungskompetenzen ist sie die perfekte Person für die Gesundheitsprogramme bei SLAC.

Mr. Mutabazi John

Leiter der IT-Abteilung

Er verfügt über ein Diplom in Informations- und Kommunikationstechnologie, ein Diplom in Betriebswirtschaft und Management sowie ein nationales Zertifikat in Landwirtschaft. Derzeit unterrichtet er am Paradigm Institute und ist einer der wichtigsten Eckpfeiler für den digitale Entwicklung bei SLAC.

Mrs. Kiiza Regina

Leiterin der Abteilung für Unternehmertum

Sie hat ein nationales Diplom als technische Lehrerin und ein Zertifikat für die Wartung und Reparatur von Maschinen. Sie ist eine dynamische Unternehmerin mit mehr als zehn Jahren Erfahrung in Unternehmertum und hat sich SLAC angeschlossen, um dessen soziale Vision und Mission der Transformation zu erfüllen.

Mr. Bukenya Francis

Leiter der Umweltabteilung

Er verfügt über ein nationales Diplom in Forstwirtschaft und bringt eine Fülle von Fachkenntnissen im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit mit. Er setzt sich leidenschaftlich für die Bekämpfung des Klimawandels ein.

Mr. Edward Asiime

Leiter der Abteilung Unternehmertum

Er verfügt über einen Bachelor of Arts der Makerere University sowie über ein Zertifikat in öffentlicher Verwaltung, Organisationsführung und -management. Als innovative und kreative Person hilft er unseren Projektteilnehmer*innen bei der Entwicklung starker Businessideen

Mr. Ayesiga Amon

Leiter der Abteilung Sozialarbeit

Er verfügt über einen Bachelor in öffentlicher Verwaltung und Management sowie über ein nationales Diplom in Journalismus und Massenkommunikation. Bevor er zu SLAC kam, arbeitete er bei der Kommunalverwaltung des Districts Kagadi als Gemeindevorsteher und hilft uns dadurch, Brücken zu den größeren Gemeinden im Umkreis zu bauen.

Mrs. Birungi Sarah

Stellvertretender Leiter des Umweltamtes

Sie verfügt über einen Bachelor-Abschluss in Umweltwissenschaften und ein Zertifikat in Computeranwendungen. Ihr wissenschaftlicher Hintergrund hilft uns sehr dabei, unsere Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung wissenschaftlich fundiert zu gestalten.